KONFLIKTARBEIT UND KOMMUNIKATION

  1. Angebote für Pädagogische Fachkräfte ( Erzieher*innen, Lehrer*innen)
    1. Kommunikationstraining: Konstruktiv Gespräche führen

    2. Immer wieder verlaufen Gespräche und Konflikte in Schule und Beruf unbefriedigend. Dabei ist es vollkommen normal und natürlich, dass es im Zusammentreffen mit anderen Menschen zu Differenzen und Dissonanzen kommt, bedingt durch unterschiedliche Bedürfnisse, Interessen, Ziele, Erwartungen, Ansichten und Gefühle jedes und jeder Einzelnen.
      Streit wird im Allgemeinen als unangenehm und belastend erlebt. Aus einem Gefühl von Hilfelosigkeit und Unsicherheit heraus werden konfliktreiche Beziehungen gemieden oder Kontakte abgebrochen. Um gut zusammenarbeiten zu können, ist es jedoch hilfreich und erleichternd, mit Konflikten konstruktiv umzugehen.

      Wie gelingt ein gutes Gespräch, auch in schwierigen Situationen? Wie können Anliegen angemessen artikuliert werden? Wie gelingt es Missverständnisse zu vermeiden? Wie kann man mit Ärger, Kritik, Hilflosigkeit umgehen ohne sich und andere zu sehr zu belasten?

      Inhalte des Seminars

      • Verhalten in Konfliktsituationen
      • Hilfen für ein konstruktives Gespräch
      • Umgang mit Kritik und Beschuldigung

      Methoden: Kurzreferate, Übungen, Rollenspiele

    3. Konflikttraining: Mediatives Denken und Handeln – eine Möglichkeit, besser mit Konflikten umzugehen
    4. Wie kann man produktiver und entspannter mit Konflikten in Schule und Beruf umgehen? Wie kann man Konflikte unter Kindern als pädagogische Chance zur Veränderung ihres Verhaltens nutzen? Wie kann eine neue Konfliktkultur an der Schule und im pädagogischen Arbeitsfeld entstehen?
      Nicht die Konflikte sind das eigentliche Problem, sondern die Art und Weise, wie wir damit umgehen. Konflikte zeigen uns, dass etwas nicht stimmt; dass es unterschiedliche Interessen, Wünsche und Wahrnehmungen gibt. Gewalt oder Rückzug ist fast immer ein Ergebnis von ungelösten Konflikten und gerade bei Kindern ein Zeichen dafür, dass sie keinen anderen Weg wissen. Formen konstruktiver Konfliktbearbeitung zu vermitteln ist daher für jeden Pädagogen eine Möglichkeit zum besseren Miteinander.
      Für die am Konflikt Beteiligten ist es oft sehr schwer, im direkten Gespräch eine Lösung für ihr Problem zu finden. Zu sehr sind sie emotional verstrickt und zu sehr hemmt sie die Angst, das Gesicht zu verlieren. In dieser Situation kann eine neutrale dritte Person, die von beiden Seiten akzeptiert wird, helfen, zu einer Lösung zu finden.

      Erziehungsmediator*innen bieten dem Kollegium ein Basistraining in Konfliktarbeit an. Die Inhalte richten sich dabei in erster Linie nach den Bedürfnissen und Vorkenntnissen der Teilnehmer*innen, beispielsweise:

      Konfliktarbeit

      • Bedeutung von Konflikten
      • Erkennen und Verstehen von Konflikten

      Kommunikation

      • Aktives Zuhören
      • Selbstwahrnehmung und Selbstaussage
      • Empathie
      • Umgang mit Beschimpfung, Vorwurf, Kritik

      Mediation

      • Methodik der Mediation
      • Haltung des Mediators
      • Grundsätze und Ziele der Mediation
      • Einsatzmöglichkeiten

      Methoden: Kurzreferate, Demonstration, Kleingruppenarbeit, Übungen, Rollenspiele

  2. Angebote für Lehrerkollegien (Schulinterne Fortbildungen) zum besseren Umgang
    mit Konflikten oder der sozialen Kompetenzen ihrer Schüler
    1. Schwierige Gespräche führen (mit Eltern, Schülern, Kollegen)
    2. Erziehung erfordert Zusammenarbeit von Eltern und Lehrern zum Wohle des Kindes.
      Oft geschieht es, dass der Lehrer gerne hätte, dass die Eltern in seinem Sinne zu Hause etwas verändern. Die Eltern hoffen dagegen, dass der Lehrer ihr Kind endlich anders sieht. Da jeder möglicherweise eine andere Sichtweise auf das Kind hat, kann es geschehen, dass sich die Fronten sehr schnell verhärten und jeder auf seiner Position beharrt. Der Konflikt zwischen Lehrer und Eltern kann sich negativ auf die Entwicklung des Kindes auswirken, kann das Kind verwirren, gegen Lehrer oder Eltern einnehmen, bzw. das Kind lernt, wie es Eltern und Lehrer gegeneinander ausspielen kann. Dies kann die Lage zwischen Elternhaus und Schule belasten.

      Es gilt also, die gewollte Einflussnahme durch Beziehung zu ersetzen.
      Wenn zwischen Eltern und Lehrern ein wechselseitiges Verstehen angeregt wird, wenn auf der Grundlage von Akzeptanz und gegenseitigem Zuhören Beziehung entsteht, kann durch den Austausch von Informationen nach Lösungen gesucht werden, die für das Kind Unterstützung und Entwicklung bedeuten.

      Auch in schwierigen Gesprächen mit Kollegen und Schülern gilt es den Beziehungsaspekt im Auge zu behalten. Zunächst ist es nötig, die positiven Grundeinstellungen für ein gelingendes Gespräch (Akzeptanz, Offenheit, Echtheit, Ehrlichkeit, Empathie) zu erkennen und umzusetzen. In einem nächsten Schritt hin zur konstruktiven Konfliktlösung geht es darum, die eigenen
      Gefühle, Bedürfnisse, Interessen und Wünsche zu erkennen und zu formulieren.

      Wenn es dann gelingt, das Bedürfnis, die Interessen, Wünsche und Befürchtungen des anderen zu verstehen und sich in dessen Situation einzufühlen, dann kann eine Lösung oft schnell gefunden werden.

      Ein weiteres wichtiges Instrument der authentischen Kommunikation ist die Selbstmitteilung (Ich-Botschaft). Wenn Menschen unter Stress stehen, oder sich bedroht fühlen, gehen sie leicht in den Angriff über. Um ein Gespräch dennoch konstruktiv führen zu können, und an das eigentliche Problem heranzukommen, ist es hilfreich, wenn der Lehrer den vordergründigen Satz in die eigentliche Botschaft „übersetzen“ kann. Hinter der Anklage steht immer ein heftiges Gefühl (meistens Wut), das nicht als Selbstmitteilung geäußert werden kann. Auslöser für das Gefühl ist Hilflosigkeit und Überforderung, die ein konkretes Problem zur Ursache hat.
      Dieses Problem kann vom Ankläger nicht bewältigt werden. Er sucht einen Schuldigen. Trotz Empathie und Verstehen ist es in manchen Fällen auch wichtig, sich selbst zu behaupten, bei Beschimpfungen zu stoppen und zu begrenzen.

      Gelingt es dem Lehrer, der Lehrerin, Verständnis für das ursächliche Problem aufzubringen, kann daraus eine konstruktive Zusammenarbeit entstehen.

      Methoden: Übungen, Rollenspiele, Fallbearbeitungen

    3. Chancen mediativer Konfliktlösung in der Schule
    4. Schüler, Lehrer, Eltern unterscheiden sich in ihren Interessen, Bedürfnissen, Erwartungen, Gewohnheiten und Gefühlen. Können wir diese Unterschiede nicht vereinbaren oder aushalten, kommt es zu Konflikten.

      Das eigentliche Problem ist nicht der Konflikt an sich, sondern die Art und Weise, wie wir damit umgehen. Gefährlich sind ungelöste Konflikte dann, wenn die Betroffenen in ihrem Leid oder ihrer Ausweglosigkeit auf Rache sinnen oder gewalttätig gegen andere oder sich selbst werden.

      Konflikte können jedoch als Chance wahrgenommen werden. Schüler müssen Konfliktverhalten erst lernen, weil das Elternhaus oft nicht vertraut damit ist, den Heranwachsenden konstruktive Formen der Konfliktlösung zu vermitteln. Konflikte geben prinzipiell eine Möglichkeit zur Reflexion des eigenen Tuns und tragen zur Entwicklung und Verbesserung der gegenseitigen Beziehungen bei.

      Meist haben wir wenig positive Erfahrungen und Möglichkeiten der Konfliktbewältigung zur Verfügung. Belehrungen, Sanktionen, Anordnungen führen in der Regel allenfalls zu kurzfristiger Beendigung des Konflikts kraft Macht/Hierarchie, jedoch nicht zu langfristig tragfähigen und konstruktiven gemeinsamen Konfliktregelungen. Es entsteht kein Verständnis für die jeweiligen Anteile am Konfliktverlauf und dessen Dynamik.

      Bei der mediativen Konfliktlösung geht es nicht nur um die Rekonstruktion des tatsächlichen Geschehens, sondern die Lehrer lernen die emotionalen Anteile der Betroffenen, ihre Interessen und Bedürfnisse herauszuarbeiten. Menschen, die mediativ denken, richten nicht, sondern sind Helfer auf dem Weg zu einer Lösung, mit der alle Beteiligten einverstanden sein müssen. Mediativ handeln heißt, das Gegenüber in seiner Person voller Respekt und Wertschätzung zu behandeln, heißt jedoch nicht, die Tat gut heißen zu müssen.

      In vier methodischen Schritten lernen die Seminarteilnehmer, den Konflikt herauszuarbeiten, die verschiedenen Positionen darzustellen, Missverständnisse auszuräumen, die persönliche Bedeutung des Konflikts für jeden kenntlich zu machen, und die beteiligten Interessen, Bedürfnisse, Gefühle anzusprechen mit dem Ziel, bei den Beteiligten Verständnis und Empathie für einander zu erleichtern. Dann werden Lösungsvorschläge gesammelt, überprüft und bewertet. Können sich die beiden Streitenden für eine einvernehmliche Lösung entscheiden, wird ein Zeitraum für die Realisierung festgesetzt und dies gegebenenfalls nach gewisser Zeit überprüft.

      Methoden: Kurzreferat, Kleingruppen bzw. Partnerarbeit, Übungen, Rollenspiel

    5. Konfliktbearbeitung in der Klassengemeinschaft
    6. Eine wichtige Voraussetzung für die konstruktive Bearbeitung von Konflikten mit den Schülern und unter den Schülern ist die Affektarbeit der Erwachsenen. Die emotionale Souveränität, die Lehrer bei der Klärung von Konflikten besitzen, wirkt sich positiv auf die Wahrnehmungs- und Bearbeitungsprozesse der Schüler aus.

      Bei emotionaler Unsicherheit im Lehrer selbst spüren Schüler eine nicht vorhandene Authentizität zwischen Fühlen und Handeln des Lehrers und werden diese Schwachstelle ausnutzen. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Inneren ist daher für Lehrkräfte eine wichtige Voraussetzung für einen gelungenen Unterricht und die komplexe Erziehungsaufgabe in der Schule.

      Aus diesem Grund scheint es uns unerlässlich, die Selbstwahrnehmung der Lehrer zu schulen, damit sie entscheiden können, welchen Teil aus dem Wahrnehmungsspektrum sie in Selbstmitteilungen an die Schüler weitergeben wollen, um authentisch zu bleiben.

      In Abhängigkeit von den von den Teilnehmern formulierten Praxisbeispielen werden Selbstbehauptung, Selbstmitteilung, mediatives Vorgehen im Konflikt, Übersetzen der gehörten Worte in die eigentlich dahinter liegende Botschaft (gezeigtes Gefühl, empfundene Hilflosigkeit, zu Grunde liegendes Problem) geübt.

      Methoden: Kurzreferat, Übungen an Praxisbeispielen

    7. Wie kann der Lehrer Verständnis und Zusammenhalt der Schüler untereinander fördern?

    8. Ein gutes Klassenklima mit einer ruhigen und gelassenen Atmosphäre mit freundlichem Umgangston und einer konzentrierten Arbeitshaltung ist das Ergebnis eines langen Prozesses.

      Es ist im Wesentlichen bestimmt durch

      • Selbstachtung
      • Wechselseitigen Respekt
      • Konstruktives Konfliktverhalten
      • Kooperationsbereitschaft des Lehrers und der Schüler

      Zu Selbstachtung:
      Wenn die eigene Bewertung der Leistung negativ ist, leidet der Selbstwert (Leistungsschwächere neigen mehr zu Aggressionen). Durch Spiele und Übungen sollen Schüler lernen, Anerkennung – unabhängig von schulischen Leistungen – zu geben und anzunehmen, und damit Gelegenheit bekommen, sich in der Schule positiv zu erleben und Bestätigung von anderen zu erhalten.

      Zu wechselseitigem Respekt:
      Empathie entwickelt sich über das Wahrnehmen und Erkennen von Gefühlen bei sich selbst und bei anderen. Das Sich-Mitteilen auf der Gefühlsebene bewirkt, dass sich die Schüler besser kennen lernen und eher Verständnis füreinander entwickeln. Durch Spiele und Übungen lernen Schüler Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen sich wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten. Das gemeinsame Erarbeiten von Gruppennormen festigt den Zusammenhalt und drückt den bei allen Schülern vorhandenen Wunsch nach wechselseitigem Respekt aus. Im Fall von Abwertungen in der Gruppe werden klare Feedback-Regeln angewandt, um zu zeigen, was
      dieses Verhalten beim anderen auslöst.

      Zu konstruktivem Konfliktverhalten:
      In der Schule sollte dem Einüben von Selbstmitteilungen und Feedback-Geben eine große Bedeutung eingeräumt werden. Schüler müssen lernen, Gegensätze aushalten zu können, statt Macht auszuüben. Sie benötigen Hilfe dabei, ihre Gefühle auszudrücken, Wünsche statt Befehle zu äußern, Selbstmitteilungen statt Vorwürfe zu machen, Beschreibungen statt Bewertungen abzugeben, sich konkret statt verallgemeinernd zu äußern.

      Zu Kooperationsbereitschaft:
      Kooperation bedeutet Zusammenarbeit und wird im Unterricht umgesetzt durch Partnerarbeit, Gruppenunterricht, offenen und Projektunterricht. Kooperation ist ein Prozess, den Menschen immer wieder durchmachen müssen, um Neues über sich zu erfahren, um auf Ergebnisse zu kommen, die sie als Einzelne nicht erreichen können. Die Teilnehmer lernen sowohl sich selbst zu behaupten, wenn ihnen eine Sache sehr wichtig ist, als auch einen Sichtwechsel vorzunehmen, wenn die Beziehung im Vordergrund steht. Kooperation kann erfahren werden in Kooperationsspielen und Übungen, sowie jeglicher Art der Zusammenarbeit.

      Methoden: Kurzreferate, Übungen, Spiele

    9. Einsatz von Spielen in der Schülergruppe zur Förderung von sozialer Kompetenz

    10. Um Spiele sinnvoll einsetzen zu können, muss der Lehrer wissen, was in der Gruppe geschieht. Wie verhalten sich die Schüler zueinander? Gibt es Probleme mit dem Zusammenhalt? Werden Schüler ausgegrenzt? Sind die Schüler in der Lage zu kooperieren? Gibt es Schüler, die leicht die Körperkontrolle verlieren?

      Je nach Beobachtung entscheidet der Lehrer, welches Thema er mit dem Spiel in der Gruppe besprechen bzw. bearbeiten möchte. Geht es um Kennenlernen, Auflockern, Aufwärmen oder will er Gruppenverhalten reflektieren (sei es um zu sehen, wie sich einzelne in die Gruppe eingliedern oder um Kooperation innerhalb der Gruppe zu üben)?

      Entsprechend entscheidet er auch, ob eine Nachbesprechung sinnvoll (Reflexion von Gruppenverhalten) oder unnötig (Spaß, Auflockerung, Konzentration) ist. In der Reflexionsphase können Erfahrungen geäußert, ausgetauscht und verarbeitet werden. Der Leiter sollte das Gespräch so moderieren, dass die von ihm angestrebte Lernerfahrung im Vordergrund steht. Zusätzlich sollte die direkte Kommunikation der Schüler untereinander gefördert werden. Feedback-Regeln sind dabei hilfreich.

      Mit Spielen aus folgenden Bereichen wird gearbeitet:

      • Kennenlernen
      • Kooperation
      • Vertrauen
      • Körpereinsatz und -kontrolle
      • Ich und die Gruppe

      Methoden: Kurzreferate, Spiele, Gruppengespräche

  3. Angebote zur Schülerstreitschlichtung
    1. Ausbildung von Schülern aller Schultypen zu Streitschlichtern und anschließende Begleitung ihrer Tätigkeit
    2. Themen der Ausbildung:

      • Konfliktarbeit
      • Zunächst ist es für die Schüler von Bedeutung zu erkennen, wo und in welcher Form Konflikte in der Schule auftreten und wie sie sich entwickeln. Im Umgang mit Konflikt wirken gelernte Muster. Das Bewusstmachen von unterschiedlichen Konfliktstrategien sensibilisiert für den konstruktiven Umgang mit Konflikt.

      • Kommunikation in Konfliktsituationen
      • Um mit Konflikten konstruktiv umgehen zu können, ist es hilfreich zu wissen, welche Interventionen einen Streit verschärfen bzw. entschärfen. Zur Klärung von Gesprächsabläufen, ist die Achtsamkeit auf die eigene Befindlichkeit, also auf die Selbstwahrnehmung zu richten. Es gilt zu erkennen, dass Selbstmitteilungen im Gegensatz zu Schuldzuweisungen Verständnistüren öffnen. Empathie und Aktives Zuhören sind wichtige konstruktive Kommunikationsformen und ermöglichen, dass die Streitparteien sich akzeptiert und verstanden fühlen.

        Im Umgang mit Beschimpfung, Beleidigung, Kritik und Widerstand ist es erforderlich zu lernen, sich sowohl abzugrenzen, als auch die dahinter liegenden Botschaften und Gefühle wahrzunehmen, zu benennen, zu spiegeln und zu übersetzen.

      • Bedeutung der Gefühle im Konflikt
      • Gefühle sind Grundbefindlichkeiten des Erlebens und steuern unser Handeln und Tun. Im Streit sind sehr heftige Gefühle, wie Wut, Zorn, Angst, Neid, Eifersucht u.a. am Wirken. Werden diese Gefühle nicht wahrgenommen, verstanden und gewürdigt, bedienen sie sich destruktiver Kanäle wie Rache, aggressiver Handlungen, Ironie oder Zynismus.

        Die Aufgabe eines Streitschlichters ist es deshalb, die Empfindungen der Streitpartner zu erkennen, zu begreifen, in Worte zu fassen und zu übersetzen. Dazu muss er seine eigene Gefühlswelt kennen und akzeptieren.

      Der Ablauf der Schlichtung
      Für die Durchführung der Peermediation hat sich ein einfach strukturiertes 5-Phasen-Modell be-währt, dass die Schüler kennen lernen und dessen Ablauf sie in Rollenspielen intensiv üben. Vor allem der allparteilichen Haltung als Grundvoraussetzung für das Gelingen der Vermittlung wird viel Raum gegeben.

      Entwicklung von Teamarbeit
      Der Teamgedanke spielt in diesem Projekt eine große Rolle, weil die Schüler die Aufgabe der Streitschlichtung eigenverantwortlich übernehmen. Dies gelingt dann, wenn sie zu einem Team zusammenwachsen, in dem jeder die ihm gemäßen Aufgaben übernehmen kann und gegenseitige Unterstützung gesichert ist. In der Ausbildung wird deshalb großer Wert auf kooperative Spiele, gemeinsame Tätigkeiten, Partner- und Gruppenarbeiten und Reflexion in der Gruppe gelegt.

      Die Verankerung der Peermediation an der Schule
      Um die Peermediation nachhaltig an einer Schule zu etablieren, muss sie zum festen Bestandteil im Bewusstsein derer werden, die am Schulgeschehen beteiligt sind. In dieser Einheit stehen zur Diskussion:

      1. die Nachschulung der Peers
      2. die Verankerung der Peermediation im Bewusstsein der Schüler
      3. die Unterstützung des Projekts durch die Eltern
      4. die Information der KollegInnen und das Präsenthalten des Gedankens der Mediation in der Lehrerschaft

      Die Begleitung der Streitschlichter durch das Lehrerteam
      Die Peermediation ist ein Schülerprojekt, in dem die Gruppe der verantwortliche Träger ist, unterstützt von den betreuenden Lehrer*innen.

      Die Aufgabe der Betreuer liegt darin, die Eigenverantwortlichkeit der Schüler zu stärken. Das kann kollidieren mit der Rolle des Lehrers im Schulalltag, in der er mehr die Rolle des Wissensvermittlers und Beurteilers übernimmt. Er muss sich der beiden Rollen bewusst sein, um die unterschiedlichen Erwartungen an ihn erfüllen zu können und den Schüler*innen in der jeweiligen Rolle klar gegenübertreten zu können.

      Methoden: Kurzreferate, praktische Übungen, Mediationsrollenspiele, Gruppen- und Partnerarbeit, Gruppengespräche, Spiele

    3. Fortbildung von Lehrern aller Schultypen zu Betreuern von Schülerstreitschlichtern mit anschließender Begleitung in Erfahrungstreffen

    4. Inhalte
      Einführung in die Grundlagen der Mediation und die Ausbildung der Schüler zu Streitschlichtern; Implementierung des Projekts an der Schule (Anwerben der Schüler, Information für die Kollegen, Eltern, Schüler, usw.)

      Eine ausführliche Dokumentation

      Ein Projekt zur Gewaltprävention an Sekundarschulen
      des Landkreises Fürstenfeldbruck in Zusammenarbeit mit der
      Bürgerstiftung für den Landkreis Fürstenfeldbruck

      erhalten Sie auf Anfrage zum Preis von 10,- € zzgl. 1,55 € Versand.

    5. Einführungsveranstaltungen zum Thema Mediation an der Schule im Rahmen einer pädagogischen Konferenz
    6. Inhalte

      • Bedeutung von Konfliktarbeit an der Schule
      • Mediation und ihre Grundlagen
      • Einsatzmöglichkeiten und Grenzen der Schülerstreitschlichtung
      • Voraussetzungen für die Einführung des Projekts an der konkreten Schule

  4. Angebote für Eltern
    1. Durchführung von Elterngesprächskreisen zum Thema Kommunikation: Miteinander reden können
    2. Eltern, Erzieher*innen und Lehrer*innen gleichermaßen, sehnen sich nach guten Gesprächen, ma-chen jedoch immer wieder gegenteilige Erfahrungen. Häufig kommt es in Gesprächen zu Missver-ständnissen; man ist verärgert, frustriert und will nichts mehr mit dem anderen zu tun haben.

      In einem Elterngesprächskreis werden Möglichkeiten einer konstruktiven Gesprächsführung aufge-zeigt und folgende Inhalte vermittelt:

      • Grundlagen der Kommunikation
      • Selbstwahrnehmung – Selbstmitteilung
      • Die Rolle der Gefühle in der Kommunikation
      • Kommunikationsbremsen, Kommunikationshilfen
      • Wege zu offener Kommunikation durch vielseitige Mitteilungen
      • Umgang mit Vorwurf, Beschimpfung und Beleidigung

      Methoden: Gespräch, Übungen, Rollenspiele

    3. Durchführung von Elterngesprächskreisen zum Thema Konflikt: Wie können wir unseren Kindern helfen mit Konflikten besser umzugehen?
    4. Konflikte bestimmen einen Teil des Alltags in Familie, Kindergarten und Schule. Sie gehören
      offensichtlich zu unserem Leben. Um mit Konflikten besser umzugehen, Verständnis zu zeigen, aber auch die nötige Souveränität in der Elternrolle haben zu können, ist ein bewusstes Um-
      gehen mit Konflikten hilfreich. Wenn wir unseren Kindern helfen wollen, gilt es, Konflikte als Mög-lichkeit zum sozialen Lernen und persönlichem Wachstum zu begreifen.

      Gelungene Kommunikation ist lernbar und beruht vor allem auf den Fähigkeiten zu Authentizität, Einfühlung und Akzeptanz aber auch zur Abgrenzung.

      Inhalte

      • Gründe warum Kinder streiten
      • Möglichkeiten mit Streitsituationen konstruktiv umzugehen
      • (Situationen entschärfen; Zuhören, Verstehen; Gefühle wahrnehmen und benennen; nach Lösung suchen, die alle zufrieden stellt)

      Methoden: Gespräche, Übungen